In der Woche vom 25. bis 29. September wird das Humboldt Gymnasium zum Schauplatz einer aufregenden und inspirierenden Veranstaltung.
„Das Klima der Kontinente hängt ab von den Veränderungen, welche der Mensch durch die Entwicklung großer Dampf- und Gasmassen an den Mittelpunkten der Industrie hervorbringt.“ Diese Worte des großen Naturforschers und Humanisten Alexander von Humboldt erweisen sich heute als erstaunlich treffend angesichts der aktuellen Debatten über Nachhaltigkeit.
Inspiriert von Humboldts Weitsicht und seinem Streben nach einer nachhaltigen Zukunft hat das Humboldt Gymnasium in Köln eine Projektwoche rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele für alle Stufen geplant . Diese Woche bietet somit den Schüler:innen in Workshops und Projekten die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung einer besseren Welt teilzuhaben.
Für die rund 350 Schüler:innen der 8. und 9 Klassen hatten wir eine Einladung erhalten, als außerschulischer Bildungsakteur ein Konzept für die Projektwoche anzubieten. Gesagt, getan: Zusammen mit den Kölner Organisationen parto Zukunftswerkstatt Akademie, fairHalten e.V., dem Allerweltshaus, Chat der Welten und Bildung trifft Entwicklung haben wir ein auf die Schüler:innen zugeschnittenes Open Space Format erarbeitet. Damit betritt das Gymnasium Neuland und geht einen mutigen Schritt hin zu zukunftsweisenden Bildungskonzepten. Die Open Space Technology, die der Amerikaner Harrison Owen um 1985 entwickelte, erfreut sich zum Beispiel an Norwegens Schulen einer guten Verbreitung. Schaut man auf einige der Voraussetzungen des Open Space, so klingt es sicherlich anders als im üblichen Schulalltag:
- Das Thema muss dazu inspirieren, mitzumachen: indem es zugleich eine klare Richtung aufweist und offen genug ist, um der freien Vorstellungskraft der Gruppe den Raum zu lassen.
- Die Gruppe muss interessiert und engagiert sein. Das ist bei Schüler:innen, die sich die Teilnahme nicht freiwillig aussuchen, eine Herausforderung, die aber zu meistern ist. Die wichtigsten Zutaten für tiefgreifendes kreatives Lernen sind echte Freiheit und echte Verantwortung. Wir müssen lernen, Kontrolle abzugeben, um Interesse und Engagement zu fördern. Zwingen können wir niemanden, auch das müssen wir zulassen.
- Der Raum ist ein eigener Akteur, der zum Gelingen des Open Space entschieden beiträgt. Wir gestalten das große Plenum und die einzelnen Gruppenräume so, dass sowohl Begegnung als auch konzentriertes Arbeiten möglich ist. Die Schüler:innen bespielen den Raum mit ihren eigenen Fragestellungen, Ideen und Gruppenbildungen. Sie genießen Bewegungsfreiheit und bleiben nur so lange in einer Gruppe, wie sie es für wichtig und wertvoll erachten. Auch das erfordert ein hohes Maß an Fähigkeit zur Selbstregulierung, die wir als Facilitatoren unterstützen.
Ein Raum für Fragen und Selbstbestimmung
Die Projektwoche am Humboldt Gymnasium soll den Schüler:innen den nötigen Freiraum geben, um sich mit Fragen zu beschäftigen, die ihnen wirklich am Herzen liegen. Dieser Ansatz ermöglicht es den Jugendlichen, selbstbestimmt in Themen einzutauchen und ihre Kreativität und Neugier zu entfalten. Die Schüler:innen sind die Gestalter:innen dieser Woche und haben die Möglichkeit, ihre Interessen und Leidenschaften in die Diskussion über die Zukunft einzubringen. Das oberste Ziel ist, dass die Schüler:innen in dieser Woche die Möglichkeit haben, sich intensiv mit den 17 Nachhaltigkeitszielen auseinanderzusetzen, verschiedene Perspektiven zu den unterschiedlichsten Fragestellungen und Problemen kennen lernen und sich selbst mit Offenheit und kritischem Denken an den Diskussionen in den Gruppen beteiligen. Sie sind eingeladen, ihre eigenen Ideen einzubringen und ins Handeln zu kommen, wenn sie es möchten. Eingeladene Expert:innen aus verschiedenen Bereichen der Industrie, Kreativwirtschaft, globalen Bildung und des Gesundheitswesens werden die Woche bereichern, den Morgen mit Impulsen einleiten und den Schüler:innen bei ihren Fragen und Projekten zur Verfügung stehen.
Wir selbst gehen mit einem hohen Maß an Vertrauen und Offenheit für Lerneffekte in diese Woche. Sie wird spannend, bunt, sicherlich auch herausfordernd und für alle eine denkwürdige Erfahrung, die hoffentlich dauerhaft wirkende Samen für die Schüler:innen und die Schule sät.