“O je”, dachten die ersten, als wir das Konzept vorstellten…”Ich soll ja eine persönliche Geschichte erzählen! Ich habe doch gar nichts zu erzählen!”
Dafür fehlte einigen zunächst jede Vorstellung und das Herz rutschte in die Hose…
Was den Schüler*innen der internationalen Klasse der 6. Stufe an der Realschule am Rhein (Köln) zunächst eine Überwindung kostete, stärkte die Jugendlichen hinterher umso mehr in ihrem Selbstwertgefühl. Sie konnten schließlich völlig eintauchen.
Zunächst haben wir die Jugendlichen in das Thema Digital Storytelling eingeführt. Für sie war wichtig, zu verstehen, dass sie dabei ganz bei sich bleiben müssen, dass die spannendsten Geschichten nicht etwa ausgeschmückt werden, sondern zum Leben erweckt, wenn Emotionen offenbart und die Geschichte mit der eigenen Stimme eingesprochen werden.
Über verschiedene kreative Übungen fanden die Kinder einen Zugang zu ihren persönlichen Geschichten, die sie am nächsten Tag filmisch auf den schuleigenen ipads mit imovie umsetzen wollten.
Die Geschichten waren so vielfältig wie die Teilnehmenden selbst. Es entstanden unglaublich persönliche, berührende Geschichten, die auch dazu beitrugen, dass die Jugendlichen sich untereinander auf eine ganz besondere Art kennenlernten. Ein Blick durch das Schlüsselloch in die persönliche Erlebniswelten. Von der leichten Urlaubsgeschichte, über persönliche Erfahrung mit Mobbing bis hin zur herzergreifenden Fluchtgeschichte war alles dabei.
Wir stärken in diesem Gruppenprozess nicht nur wesentlich die sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Heranwachsenden, sondern führen sie auch ein in ethische Dimensionen des medialen Erzählens und schärfen ihren Sinn für die Komplementarität von Text- und Bildsprachen.
Ein Highlight bot die Vorführung einiger Filme zum Ende der Projektwoche vor der gesamten Schule.
Die Teilnehmer*innen waren nicht nur stolz selbständig Geschichten geschrieben, Filme gestaltet und Audioaufnahmen gemacht zu haben, sie waren vor allem stolz darauf persönliche Geschichten geteilt zu haben und von ihren Kameraden dafür gefeiert worden zu sein wer sie sind.
Die Videos stehen im Netz nicht zur Verfügung.